Betrieb
Sogenannte Sekundärrohstoffe, wie in diesem Fall Pyrums Pyrolyseöl und rCB, können erneut als Inputrohstoff für die Produktion neuer Produkte genutzt werden. Das rCB findet seinen Weg wieder in die Gummiproduktion z.B. zur Herstellung neuer Reifen. Grundsätzlich kann CB als Füllmaterial bis zu 30% eines Reifens ausmachen. Bei einem angenommenen Reifengewicht von 10kg sind dies immerhin bis zu 3kg Materialinput, der potenziell durch rCB ersetzt werden könnte. Durch die Verwendung von solchen Sekundärrohstoffen sinkt der Anteil der für die Produktion benötigten Primärrohstoffe, was auch gleichzeitig deren Umweltauswirkungen reduziert. Z.B. fällt der in Verbindung mit der Rohstoffgewinnung stehende Ressourcen- und Wasserverbrauch, ebenso wie die Abwasserbelastung deutlich geringer aus, sowie letztlich das Treibhauspotenzial. Allgemein ist der Impact von Sekundärrohstoffen geringer als der von Primärrohstoffen.
Darüber hinaus bemüht sich Pyrum durch aktive Forschung und Entwicklung das Produktportfolio und Know-how auszuweiten. Zum Beispiel ist Pyrum aktiv bemüht, Verfahren zum Recycling von Rotorblättern von Windkraftanlagen zu entwickeln. Diese müssen während ihrer Betriebszeit extremen Kräften standhalten, weshalb die Kunststoffverbindungen zusätzlich mit Glasfasern verstärkt werden. Dieses enorm beständige Material hat allerdings zur Folge, dass es stofflich nicht recycelt werden kann. Nahezu alle ausgedienten Rotorblätter werden daher thermisch verwertet. Hier könnte sich ebenfalls ein signifikanter Hebel für Pyrum ergeben, da sich in den nächsten Jahren eine gewaltige Erneuerungswelle ausgedienter Windkraftanlagen abzeichnet. Damit einhergehend könnte sich eine weitere Entsorgungsproblematik ergeben, diesmal für Rotorblätter.
Im unternehmenseigenen Forschungslabor entwickelt Pyrum bereits bestehende Geschäftstätigkeiten weiter und kooperiert mit Kunden in gemeinsamen Forschungsprojekten zusammen. Eines davon ist das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand PUR. Hier arbeitet Pyrum zusammen mit Projektpartnern an einem zweistufigen Recyclingverfahren von End-of-Life Polyurethan, einem Kunststoff oder auch Kunstharz. Ein weiteres Projekt betreibt das Unternehmen zusammen mit seinem Kunden und Partner Schwalbe, Hersteller von Fahrradreifen. Aktuell werden Fahrradreifen noch zu oft über den Restmüll entsorgt und dadurch der thermischen Verwertung zugeführt. Zusammen mit der TH Köln arbeiten die Unternehmen an einem Sammelsystem, welches neben Produktionsabfällen auch abgenutzte Altreifen direkt vom Konsumenten erfasst und dem Pyrolyseprozess von Pyrum zuführt. Das Projekt BlackCycle ist ein europäisches Projekt mit Fokus auf der effizienten Wiederverwertung von Altreifen. Hierfür arbeitet Pyrum zusammen mit zahlreichen anderen Unternehmen aus der Branche zusammen, um die Prozesse weiter zu optimieren.