Rohstoffe & Vorprodukte
Solarparks bestehen aus vielen einzelnen Solarmodulen, welche in mehreren Reihen angeordnet sind. In diesen Reihen sind die einzelnen Module an Unterkonstruktionen befestigt, an elektrischen Leitungen angeschlossen und mit Wechselrichtern verbunden. Die spezifische Dimensionierung und Skalierung dieser Komponenten wird wiederherum durch die Spezifikationen des Solarprojekts bestimmt. Faktoren hierfür sind der Produktionsstandort (Freifläche oder Aufdachanlage), Anlagenspezifikation (z.B. geplante Kapazität) und geplanter Materialmix (die ausgewählte Solarmodultechnologie).
Beim Produktionsstandort setzt 7C vorrangig auf Deutschland. Freiflächenanlagen machen 66% des Solarportfolios aus. Weitere 25% entfallen auf Dachanlagen. Die restlichen 9% sind in Belgien installierte Dachanlagen. Der recht hohe Anteil von Aufdachanlagen ist mit der strategischen Ausrichtung des Unternehmens zu begründen. Zwar sind diese Anlagen meist schwieriger zu betreiben und wegen der nicht immer optimalen Ausrichtung weniger ertragreich als Freiflächenanlagen, allerdings sind die Einspeisevergütungen für Dachanlagen höher und auch nach Ablauf des Vergütungszeitraums können höhere Preise erzielt werden, da die Stromabnehmer oft nur ein Stockwerk tiefer sitzen.
Bei der Wahl der Solarmodultechnologie setzt 7C mit 78% der Solaranlagen vorwiegend auf kristallines Silizium. Der Rest entfällt auf die beiden Dünnschichttechnologien Cadmiumtellurid (CdTe) (20%) und Kupfer-Indium-Gallium-Diselenid (CIGS) (2%). Die Herstellung von Siliziumzellen ist im Vergleich zu Dünnschichtzellen teurer. Allerdings weisen sie eine effizientere Stromproduktion auf, indem sie im Vergleich zu Dünnschichttechnologien auf gleicher Fläche mehr Strom produzieren. Gemessen am Treibhauspotenzial der Stromerzeugung zeigen kristalline Solarzellen aus chinesischer Produktion im Schnitt mit 54g CO2e je erzeugter kWh hingegen einen höheren Wert als z.B. CdTe-Zellen mit durchschnittlich 19g CO2e je kWh.
Fast 90% des Solaranlagenportfolios von 7C verfügte 2021 über eine Kapazität von größer 750kWp. Durchschnittlich hat ein Solarpark des Unternehmens eine Kapazität von ca. 1,8MWp. Für die Wahl des Wechselrichters bedeutet dies, dass sog. Zentralwechselrichter zum Einsatz kommen. Diese sind oft mehrere Tonnen schwer und unterscheiden sich in ihrer Komponentenzusammensetzung und damit auch Umweltimpact von Wechselrichtern, die bei Aufdachanlagen eingesetzt werden. So trägt das Gehäuse, bestehend aus Stahl, bei einem 2,2MW Zentralwechselrichter mit nahezu 40% zur Gesamtmasse bei.
Da das US-amerikanische Unternehmen First Solar der größte und fast alleinige Anbieter von Dünnschichtmodulen ist, überrascht es nicht, dass dessen Module am Portfoliobestand von 7C mit 14,3% den größten Anteil einnehmen. Darauf folgen mit 10,3% der ebenfalls US-amerikanische Hersteller United Renewable Energy und der chinesische Hersteller LONGi mit 9,2%. Unter den Top 10 der Solarmodulhersteller befinden sich insgesamt mit jeweils gut 30% Unternehmen aus den USA und China.
Hersteller der verwendeten Zentralwechselrichter sind vor allem SMA Solar, Huawei, Sungrow, ABB und Solarmax. Während SMA Solar und Solarmax in Deutschland produzieren und somit einen geringeren Impact durch kürzere Transportwege erzeugen, stammen die Wechselrichter der anderen Hersteller u.a. aus Nordamerika, Indien und Ostasien und sind somit zwangsläufig mit längeren Lieferwegen verbunden. Hinzu kommen lange Transportwege für die von 7C verwendeten Solarmodule, denn seit 2009 ist China weltweit führend in der Solarproduktion und gewinnt weiter Anteile. Mittlerweile liegt der Anteil des Landes bereits bei mehr als 80%. Darüber hinaus entstehen seit einigen Jahren auch in Malaysia und den Philippinen neue Produktionszentren, die die asiatische Rolle in der Solarbranche weiter festigen. Dadurch bedingte lange Lieferwege von mehreren Tausend Kilometern führen für Betreiber in Europa zwangsläufig zu höheren CO2-Emissionen durch den Transport.